Essstörungen können sich in unterschiedlichen Formen zeigen.
Die Bandbreite reicht von übermäßiger, anfallartiger Nahrungsaufnahme, mit und ohne absichtlich herbei geführtem Erbrechen, bis zur totalen Verweigerung der Nahrung, wobei die Übergänge fließend verlaufen.
Charakteristisch für alle Erscheinungsformen sind jedoch ein unangemessener Umgang mit dem Essen, sowie eine übermäßige persönliche Beschäftigung damit.
Wenn das Essen – oder auch das Nicht-Essen – zum Problem wird, bringt die Seele damit oft unterdrückte oder unbefriedigte Bedürfnisse, beispielsweise nach Nähe oder auch nach Abgrenzung, zum Ausdruck.
Betroffene schämen sich meist für ihr Aussehen und ihre Figur, die sie durch eine begleitende Körperwahrnehmungsstörung nur verzerrt sehen können und als unansehnlich empfinden.
Dadurch versuchen unter einer Essstörung leidende Menschen, ihre Erkrankung zu verbergen und verhalten sich rasch abweisend bis verbal aggressiv, sobald sie, zum Beispiel von sich sorgenden Angehörigen, auf ihr Körpergewicht oder ihre Essgewohnheiten angesprochen werden.
Besonders unter Anorexie (Magersucht) Leidende, beziehen aus dem konsequenten Vermeiden von Nahrung ein Gefühl der subjektiven Kontrolle und Sicherheit.
Es dauert daher meist sehr lange, bis die Personen Einsicht in ihre Krankheit gewinnen und die Inanspruchnahme professioneller Hilfe zumindest in Erwägung ziehen. Handelt es sich bei der Patientin/dem Patienten um einen jungen Menschen, ist dieses Ringen um Krankheitsbewusstsein für Eltern und Freunde besonders belastend und kräftezehrend.
Die Heilung einer Essstörung bedingt immer ein Dechiffrieren der zugrunde liegenden Problematik, wobei diese den Betroffenen selbst nicht notwendigerweise bewusst ist.
Sobald grundlegende Bedürfnisse befriedigbar werden, braucht die Seele nicht mehr auf die Ernährung als Ventil für negative Emotionen zurück greifen.
SCHÖNHEIT UND GENUSS ENTDECKEN